Städtebaubuch: So verändert sich Düsseldorf
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Neues Buch über die "Metropole am Rhein" mit 60 Bauprojekten/Externe Experten und Mitarbeiter der Stadtverwaltung beschreiben die aktuelle Stadtentwicklung auf 200 Seiten/Herausgeber sind Thomas Geisel, Cornelia Zuschke und Dr. Dieter Nellen
Die Präsentation des Buches von Oberbürgermeister Thomas Geisel auf YouTube.
Gerade inmitten der Corona-Pandemie ist es Oberbürgermeister Thomas Geisel wichtig, auf die Stärken der Stadt Düsseldorf hinzuweisen. Dazu gehört die städtebauliche, architektonische und gesellschaftliche Entwicklung in der Dekade 2015 bis 2025, die in dem neuen Buch "Düsseldorf. Metropole am Rhein" dargestellt wird. Die Buchpremiere war für die Immobilienmesse Mipim Anfang März vorgesehen, die aber wegen der Coronakrise abgesagt wurde. Jetzt stellte OB Geisel das neue Buch zum Düsseldorfer Städtebau am Donnerstag, 23. April, in einem digitalen Pressetermin vor. Das Buch ist im renommierten Fachverlag Jovis erschienen und im Buchhandel in deutscher und in englischer Fassung erhältlich.
"Gerade in den letzten fünf Jahren kann Düsseldorf auf eine bemerkenswerte und sehr attraktive städtebauliche Entwicklung zurückblicken", erklärt Oberbürgermeister Thomas Geisel. "Die großen Projekte, am Gustaf-Gründgens-Platz, im Hafen oder rund um den Hauptbahnhof werden das Stadtbild nachhaltig prägen. Düsseldorf hat sich zu einer attraktiven Metropole entwickelt, die wirtschaftliche Prosperität, urbanes Wachstum und hohe Lebensqualität in vorbildlicher Weise miteinander verbindet."
Herausgeber sind neben Geisel die Planungsdezernentin Cornelia Zuschke sowie der Publizist und Dozent Dr. Dieter Nellen. Das Buch beschreibt auf 200 Seiten grundlegende Strömungen in der Stadtentwicklung und stellt 60 konkrete Bauprojekte in Wort und Bild vor. Zu den Autoren gehören Prof. Christa Reicher, Vorsitzende des Hochhausbeirats, der Architekt Christoph Ingenhoven sowie Planungs-, Bau-, Kultur-, Wirtschafts- und Verkehrsexperten der Stadt Düsseldorf. Kunstakademie-Rektor Karl-Heinz Petzinka ließ sich zur Bedeutung der aktuellen Planung und zur Stadt der Künste befragen. IHK-Geschäftsführer Ulrich Biedendorf steuerte ebenso einen Beitrag aus Sicht der Wirtschaft bei wie Stadtdirektor Burkhard Hintzsche. Hintzsche beleuchtet das Düsseldorfer Vorzeigeprojekt Schule und Bildung auch von der pädagogischen Seite, die sich in neuen Schulformen architektonisch niederschlägt.
Viele Ideen und große Projekte
"Düsseldorf ist auf vielen Gebieten Vorbild", sagt Oberbürgermeister Geisel. "Das gilt gewiss für die reibungslose Umsetzung des 1,3 Milliarden Euro schweren Schulbauprogramms, für das ambitionierte Sport- und Bäderprogramm und für den Wohnungsbau, wo Düsseldorf die höchste Baugenehmigungsquote bescheinigt wird. Ziel meiner Politik ist es, dass alle Stadtteile von den Fortschritten profitieren und dass die Stadtgesellschaft solidarisch bleibt und nicht weiter in Arm und Reich gespalten wird."
OB Geisel stellt in einem programmatischen Beitrag den Weg zur 700.000-Einwohner-Stadt anhand vieler qualitativer Wachstumsimpulse dar. Dabei zeigt er die Umwandlung altindustrieller Areale zu attraktiven Wohngebieten mit Einzelhandel und Restaurants auf (neu: das Metro-Gelände), den fundamentalen Wandel des Hauptbahnhof-Viertels, architektonische Leuchttürme mit neuen Hochhäusern an den Stadteingängen, die engagierte Arbeit für mehr Rad-, Bus- und Bahnverkehr und spektakuläre Entwicklungen etwa durch den internationalen Wettbewerb "Blaugrüner Ring" bis hin zur Ideenfindung für eine neue Oper.
"Meilenstein für viele Jahrzehnte"
Die Mitherausgeber Cornelia Zuschke und Dieter Nellen sehen in mehreren Buchbeiträgen eine wachsende Bedeutung für die Metropole Düsseldorf und die Metropolregion Rheinland. Düsseldorfs eigener Weg bestehe in einer aktivierenden Planungspolitik mit hoher Partizipation der Stadtgesellschaft und schärferer internationaler Profilierung. Zuschke beschreibt "die verantwortungsvolle Stadt". Nellen beobachtet, dass das Land sich zur architektonischen Aufwertung Düsseldorfs durch das "Haus der Geschichte Nordrhein-Westfalen" an der Rheinuferpromenade und ein ambitioniertes "nicht nur rein funktionales" Regierungsviertel bekennt.
"Spätestens seit dem von Oberbürgermeister Geisel ausgerufenen Städtebaujahr 2018 wird Düsseldorf überregional wahrgenommen als Stadt mit einer neuen Strategie und einem großen Masterplan", sagte Dieter Nellen. "Auf der Basis der Historie werden städtebauliche Perspektiven für die nächsten zehn bis zwanzig Jahre eröffnet. Zur europäischen Stadt des 21. Jahrhunderts gehört auch, dass die Verkehrswende strategisch angegangen wird. Das alles geschieht hier. Insofern hat Düsseldorf als Metropole beneidenswerte Voraussetzungen und Ziele."
Planungsdezernentin Cornelia Zuschke: "Die Entwicklungsprozesse Raumwerk D, Mobilitätsplan D und Blaugrüner Ring sind ein Wert an sich. Sie zeigen uns, was wir träumen dürfen, aber sie bestärken uns auch: Diese Stadt kann das! Und wenn wir jetzt in Corona-Zeiten erleben, dass die Digitalisierung voranschreitet, dann sehe ich darin viel mehr Chancen als Probleme. Denn Düsseldorf ist aus der Historie immer die Stadt gewesen, in der Wohnen und Arbeiten räumlich zusammengehörten."
Für den Blaugrünen Ring beschreibt Karl-Heinz Petzinka, der Rektor der Kunstakademie, das Projektziel so: "Dieses bedeutende Mehrdekadenprojekt, dieser städtebauliche Masterplan für die Kernstadt, könnte ein Meilenstein für viele Jahrzehnte werden, eine neue Meistererzählung für Düsseldorf als Metropole am Rhein begründen."
Belebung des öffentlichen Raums
In anderen Beiträgen wird die dynamische Entwicklung rund um den Flughafen - zum Beispiel Quartier (N) - und im Medienhafen beschrieben. Quartiere am Wasser sind ein Markenzeichen der Landeshauptstadt. In Düsseldorf steht dabei immer das Ziel im Fokus, dass der neu gewonnene öffentliche Raum belebt, auch abends genutzt und zum Beispiel durch Parkanlagen "von der Bevölkerung angenommen" wird, schreibt Kai Fischer, Städtebaureferent des Oberbürgermeisters. Eine so verstandene Stadtplanung achtet immer auch auf demokratische Elemente und bewirkt, dass sich die Bürgerinnen und Bürger mit der Zukunft der Stadt identifizieren.
Im letzten Kapitel setzt sich Thomas Geisel mit der "Metropole im kleinstmöglichen Format" und dem Veränderungstempo in seiner Stadt auseinander. Das sei "ein interessantes Spannungsfeld" mit vielen Meinungen, räumt er ein, glaubt aber, "dass eine Mehrheit stolz ist auf den Metropolen-Charakter". Er wirbt für einen Weiterbau der Stadt mit Prinzipien (Innenverdichtung vor Außenzersiedelung; verändern, um zu bewahren), der Verpflichtung auf strenge Klimaziele und mit einem "Ausbau der Verkehrsinfrastruktur Hand in Hand" in der Region: "Dafür ist Düsseldorf gut aufgestellt."