Als 1755 Kurfürst Carl Theodor seinen "Ersten Architekten und Generaldirektor der Gebäude und Gärten", Nicolas de Pigage, den Auftrag zum Bau einer neuen Sommerresidenz erteilte, schloss dies auch die Umgestaltung des hinter dem alten Wasserschloss liegenden Tiergartens mit ein.
Dem Lieblingsgedanken absolutistischer Herrscher folgend, war von Anfang an ein "Gesamtkunstwerk" von Schloss und Park geplant. "Bauwerk", "Gartenwerk" und "Wasserwerk" sind als Einheit zu sehen, ergänzen sich gegenseitig, bilden gemeinsame Bezugspunkte. Den Innenräumen des Schlosses wurden entsprechende Gartenräume im Park zugeordnet, z.B. der Spiegelweiherraum dem Kuppelsaal, der Empfangsfreiraum dem Vestibül, die Privatgärten (heute "Englischer" und "Französischer" Garten) den Privaträumen des Kurfürsten und der Kurfürstin. Wie es im Innenbau mehrere axiale Raumgruppierungen gibt, so auch im Gartenbereich. Hier liegen verschiedene Gärten gleichrangig nebeneinander: Der offizielle Garten, die Privatgärten und das Bosquet.
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