Bundesverdienstkreuz für Dr. Anne-José Paulsen

| Zu Gast im Rathaus

Dr. Anne-José Paulsen ist am Mittwoch, 28. August 2024, das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen worden. Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller hat die Auszeichnung im Rahmen eines Empfangs im Rathaus der Landeshauptstadt Düsseldorf überreicht. Fotos: Zanin

Dr. Anne-José Paulsen ist am Mittwoch, 28. August 2024, das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen worden.

Die Urkunde zur Auszeichnung: Dr. Anne-José Paulsen ist am Mittwoch, 28. August 2024, das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen worden.

Das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.

Dr. Anne-José Paulsen ist am Mittwoch, 28. August 2024, das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen worden. Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller hat die Auszeichnung im Rahmen eines Empfangs im Rathaus der Landeshauptstadt Düsseldorf überreicht.

Auszug aus der Vorschlagsbegründung:
Dr. Anne-José Paulsen hat durch ihr langjähriges ehrenamtliches Engagement in verschiedenen Bereichen der Justiz und im sozialen Bereich auszeichnungswürdige Verdienste erworben.

Frau Dr. Paulsen war bis zur Pensionierung als Präsidentin des Oberlandesgerichts tätig. Im März 2002 wurde sie die erste Frau in der Geschichte Nordrhein-Westfalens an der Spitze eines Oberlandesgerichts und nahm diese Aufgabe insgesamt 16 Jahre wahr. In den letzten Jahren ihrer Amtszeit war sie zugleich Vizepräsidentin des Verfassungsgerichtshofs für das Land Nordrhein-Westfalen.

Neben den genannten Spitzenämtern in der Justiz des Landes hat Dr. Anne-José Paulsen insbesondere in den letzten 20 Jahren bedeutende ehrenamtliche Funktionen wahrgenommen.

Von 2002 bis Anfang 2019 war sie Vorsitzende der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Vereinigung e.V. Zweck dieses im Jahr 1949 gegründeten gemeinnützigen Vereins ist die Förderung der beruflichen und allgemeinen Bildung in den Bereichen der Rechts- und Staatswissenschaften. Verwirklicht wird dieser Zweck vor allem durch die Konzeptionierung und Organisation wissenschaftlicher (Vortrags-) Veranstaltungen zu aktuellen Themen aus Recht und Politik. Nicht zuletzt durch diese Vortragsreihe wurden die Bedeutung des demokratischen Rechtsstaats und der Wert staatlicher Institutionen hervorgehoben.

In ihrer Zeit als Präsidentin des Oberlandesgerichts hat sie den Verein zur Förderung von Kunst und Kultur im Oberlandesgericht Düsseldorf e.V. durch die Organisation von Kulturveranstaltungen im Oberlandesgericht maßgeblich unterstützt. Ein Zweck des Vereins besteht darin, das Gericht für Bürgerinnen und Bürger zu öffnen und über das gemeinsame Erleben von Kunstausstellungen, Konzerten, Liederabenden und Vorträgen mit Angehörigen der Justiz ins Gespräch zu kommen. Zugleich werden mit der Ermöglichung eines Auftritts vor allem auch junge Musikerinnen und Musiker gefördert. Dank der Unterstützung von Frau Paulsen sind regelmäßig vier Veranstaltungen dieser Art im Jahr durchgeführt worden.

Frau Paulsen war Ideengeberin zur Errichtung eines Childhood-Hauses nach skandinavischem Vorbild. Sie hat durch Kontakt mit der World Childhood Foundation und der Vorstellung des Konzeptes des Hauses direkt nach der Eröffnung in Leipzig, alle ihre Kontakte mobilisiert, um dieses auch in Düsseldorf umzusetzen. Ihre Verabschiedungsveranstaltung in den Ruhestand als OLG-Präsidentin hat sie genutzt, um für dieses Projekt zu werben. Sie ist seit Anfang 2019 Mitglied des Runden Tisches, an dem alle Förderer und die Verantwortlichen für das Projekt beteiligt waren. Ziel des Projektes ist es, den Schutz der Kinder zu verbessern, die Opfer von körperlicher oder sexualisierter Gewalt geworden sind. Zum Wohl der betroffenen Kinder sollten medizinische Versorgung, psychologische Unterstützung und kindgerechte Befragung durch Polizei und Justiz in einem geschützten Rahmen und verzahnt in einem Haus stattfinden. Aufgrund des Einsatzes von Anne-José Paulsen in ihrer Funktion als Vorsitzende des Hochschulrates der Heinrich-Heine-Universität wurde am Universitätsklinikum Düsseldorf ein idealer Standort gefunden, in dem die beteiligten Kompetenzen gebündelt sind und zum Schutz der Kinder interprofessionell zusammengearbeitet wird. Das Childhood-Haus Düsseldorf, das vierte in Deutschland und erste dieser Art in Nordrhein-Westfalen, konnte im November 2020 eröffnet werden.

Nach der Verwirklichung dieses Projekts setzte sich Frau Paulsen gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Düsseldorf dafür ein, die Kompetenzen für die Versorgung misshandelter Kinder und Opfer häuslicher Gewalt zu bündeln: Auf dem Gelände des Universitätsklinikums Düsseldorf soll direkt neben der Kinderklinik das "Trube-Becker-Haus" (benannt nach der deutschlandweit ersten Professorin für Rechtsmedizin) entstehen, in dem unter einem Dach das genannte Childhood-Haus mit der Kinderschutzgruppe, die Rechtsmedizinische Ambulanz für Gewaltopfer und das Sozialpädiatrische Zentrum zusammengeführt werden. Diese ganzheitliche Versorgung gewaltbetroffener Menschen ist europaweit einzigartig. Frau Paulsen ist maßgebliches Mitglied des Unterstützerkreises und unter anderem mit der Einwerbung privater Spenden für dieses Projekt befasst.

Dr. Anne-José Paulsen ist zudem Mitglied des Beirats der renommierten und gemeinnützigen Meridian Stiftung, sie engagiert sich dort mit einer hohen Affinität zu gemeinnützigen Themen in einer großen Bandbreite.