Hilfe für wohnungslose Frauen - Friedrich-Ebert-Straße 55 eröffnet
| Amt 54 News
Stadtdirektor Burkhard Hintzsche hat am Mittwoch, 12. Januar, gemeinsam mit Miriam Koch, Leiterin des Amtes für Migration und Integration der Landeshauptstadt Düsseldorf, Michael Schmidt, Vorstandsvorsitzender der Diakonie Düsseldorf und Eileen Mokaied, Leiterin der Ariadne, die neue Einrichtung in der Friedrich-Ebert-Straße 55 in Augenschein genommen. Voraussichtlich ab Donnerstag, 20. Januar, wird die Einrichtung belegt. Danach wird sie an 365 Tagen im Jahr zur Verfügung stehen.
"Mit der Realisierung der Tagesstätte, Notschlafstätte und Unterkunft für wohnungslose Frauen unter einem Dach in zentraler Lage ist die Landeshauptstadt Düsseldorf bei der Versorgung von Wohnungslosen sehr gut aufgestellt", betonte Stadtdirektor Burkhard Hintzsche.
Auf neun Etagen stehen in dem Kooperationsprojekt der Landeshauptstadt und der Diakonie insgesamt 62 Übernachtungsplätze zur Verfügung. Die Tagesstätte im Erdgeschoss mit eigener Küche und kleinem Beratungsraum bietet auf rund 300 Quadratmetern tagsüber einen Schutzraum für Frauen. Die Ausstattung des "Cafés Ariadne" ist bewusst so gewählt, dass die Atmosphäre sich nicht von der eines normalen Cafés unterscheidet. Damit sollen Hemmschwellen gesenkt werden, die Einrichtung zu betreten. Und es ist eine Wertschätzung gegenüber den Frauen, denen sonst oft keine Wertschätzung entgegengebracht wird. Möglich wurde dies durch viele Spenden. Einen großen Anteil daran hatte die UPS Foundation, die die Ausstattung der Anlaufstelle mit fast 44.000 Euro unterstützt. Neben dem Cafébetrieb und der Erstberatung erfolgt dort zudem eine medizinische Grundversorgung durch eine examinierte Krankenschwester.
"Mit der Eröffnung der Einrichtung an der Friedrich-Ebert-Straße 55 nehmen wir die Problematik für wohnungslose Frauen besonders in den Blick. Die Tagesstätte 'Café Ariadne' für wohnungslose Frauen ist dabei ein bislang einzigartiges Projekt", erläuterte Miriam Koch, Leiterin des Amtes für Migration und Integration.
In der ersten Etage des Gebäudes stehen Büroräume für die Verwaltung und die Erstaufnahme zur Verfügung. Die Notschlafstelle erstreckt sich von der zweiten bis zur fünften Etage. Jedes der barrierearmen Zimmer verfügt über ein eigenes Bad, pro Etage ist zusätzlich eine Gemeinschaftsküche und ein Wäscheraum eingerichtet. Darüber hinaus gibt es ein rollstuhlgerechtes Zimmer und einen eigenen Trakt für Schwangere und Frauen mit Kindern.
Für die dauerhafte kommunale Unterbringung sind 27 Zimmer der sechsten bis achten Etage vorgesehen. Alle Zimmer sind mit einem kleinen Bad und einer Pantryküche ausgestattet und verfügen über einen hellen Boden in Holzoptik, helle Wände und große Fenster. In jeder Etage steht zudem ein gemeinsamer Wäscheraum zur Verfügung.
In der sozialen Betreuung der neuen Einrichtung wird die langjährige vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen der Landeshauptstadt und der Diakonie Düsseldorf fortgeführt. Der Sozialdienst des Amtes für Migration und Integration betreut die Unterkunft der dauerhaften kommunalen Unterbringung, während die Diakonie die Tagesstätte und die Notschlafstelle betreibt. "Wir freuen uns sehr, die gute Kooperation mit der Stadt Düsseldorf an diesem neuen, zentralen Standort fortzusetzen und auszubauen", erklärte Michael Schmidt, Vorstandsvorsitzender der Diakonie Düsseldorf. "Wir sorgen seit mehr als 100 Jahren für schutzbedürftige Frauen in unserer Stadt, und damals wie heute ist es wichtig, ihnen Schutzräume zu schaffen, in denen sie zur Ruhe kommen können."
Das Ziel der neuen Einrichtung ist neben der Existenzsicherung und der sofortigen Unterbringung der Frauen die langfristige Überwindung ihrer Wohnungslosigkeit. Insgesamt neun Mitarbeitende unterstützen wohnungslose Frauen unter anderem bei der Klärung von Leistungsansprüchen und bei Anträgen sowie Behördenterminen. Außerdem vermitteln sie fachliche Hilfsangebote wie Sucht- und psychiatrische Hilfen, Schuldnerberatungen und medizinische Hilfen. "Diese Aufenthaltsmöglichkeit nur für Frauen ist wirklich ein großer Gewinn", sagte Eileen Mokaied, Leiterin der Ariadne: "Wir können damit auch die erreichen, die sich aus unterschiedlichen Gründen bisher kaum in die bestehenden Angebote getraut haben."
Die Landeshauptstadt hat das Gebäude an der Friedrich-Ebert-Straße 55 für einen Zeitraum von 15 Jahren angemietet. Die jährlichen Kosten belaufen sich auf 700.000 Euro für die Miete und 170.000 Euro für Betriebs- und Nebenkosten.
Ein Video zu diesem Thema wird im Laufe des Tages auf YouTube veröffentlicht unter: www.youtube.com/watch