"Auf dich, Muschelmann!"
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Am heutigen 4. März 2021 ist es auf den Tag genau 200 Jahre her, dass in Hückeswagen bei Remscheid der junge Theodor Löbbecke das Licht der Welt erblickte. Wer hätte zu diesem Zeitpunkt wohl gedacht, dass 2021 ihm zu Ehren ein ganzes Themenjahr geplant würde? Doch genau dies haben wir getan. Unser Institut hat Löbbecke nämlich einiges zu verdanken: Im Laufe seines Lebens legte der Apotheker eine an die 170.000 Stück umfassende Muschel- und Schneckensammlung an, die bis heute auf rund 300.000 Exemplare angewachsen ist. Das Loebbeckeanum, sein Privatmuseum, das er auf dieser Basis in der Schadowstraße 51 einrichtete, war der erste zarte Keim jener Institution, die mittlerweile in Düsseldorf jährlich hunderttausende Gäste empfängt. Ohne ihn wäre das heutige Aquazoo Löbbecke Museum undenkbar.
Digitale Einblicke in die Sonderausstellung
Leider machte Corona dem Auftakt des Löbbeckejahrs 2021 zunächst einen Strich durch die Rechnung. Mit der Sonderausstellung "Muscheln – Schnecken – Pillendosen" sollte eigentlich bereits ab November 2020 in das Jubiläumsjahr hineingefeiert werden. Aufgrund der pandemiebedingten Schließung harrt diese Ausstellung noch ihrer Eröffnung. Auch andere geplante Aktionen mussten bislang aufgeschoben werden, darunter zum Beispiel Kuratorenführungen zur Ausstellung, Aktionstische und geführte Touren in die "Welt der Weichtiere" ebenso wie Vortragsabende. Aufgeschoben ist aber bekanntlich nicht aufgehoben: Und so werden wir versuchen, möglichst viele dieser Aktionen und Veranstaltungen im Laufe des Jahres nachzuholen. Einen kleinen Vorgeschmack auf das Themenjahr, aber vor allem auf die Sonderausstellung, bieten wir heute auf Instagram (AquazooDuesseldorf) und Facebook (www.facebook.com/AquazooDuesseldorf/). Dort wird zu jeder vollen Stunde eine besondere Muschel oder Schnecke aus der Löbbecke-Sammlung vorgestellt.
Die Geburtstagsfeierlichkeiten werden ansonsten coronabedingt auch eher besinnlich ausfallen. Stellvertretend für das gesamte Team des Aquazoo wird Aquazoodirektor Dr. Jochen Reiter gemeinsam mit Michael Fischer, Vorsitzender des Aquazoo-Freundeskreises, einen Kranz am Grab von Theodor Löbbecke auf dem Nordfriedhof niederlegen.
Dr. Jochen Reiter: "Seit Eröffnung des Löbbecke-Museums an der Rheinwerft stand immer eine überlebensgroße Büste des Museumsgründers im Eingangsbereich des Instituts und so ist es heute noch. Auch wenn es manchmal nur für einen flüchtigen Blick reicht, ist es morgens doch das erste Gesicht, das einem im Aquazoo begegnet." Der Aquazoodirektor weiter: "Zum Ehrentag wird dort wohl jeder von uns mal für einen kurzen Moment verweilen und unseres Museumsgründers gedenken. Wir hoffen alle sehr, dass sobald es wieder möglich ist in diesem Jahr noch viele Gäste unserem Löbbecke im Eingangsbereich 'hallo' sagen werden, bevor sie unsere wunderbare Sonderausstellung besuchen oder an einer der Veranstaltungen zum Löbbecke-Jahr teilnehmen."
Michael Fischer, Vorsitzender des Aquazoo-Freundeskreises, zur Sonderausstellung "Muscheln – Schnecken – Pillendosen", die vom Freundeskreis finanziert wurde: "Es freut mich sehr, dass die neue Sonderausstellung so viele verschiedene Facetten zeigt und sich nicht auf die Sammlung Löbbeckes beschränkt. Wer erfahren möchte, was die Sammlerinnen und Sammler von Muscheln und Schnecken auch heute noch motiviert, sollte diese Ausstellung sehen. Die Kolleginnen und Kollegen im Aquazoo Löbbecke Museum haben wirklich eine durch und durch gelungene Arbeit geschaffen, die dem Anlass mehr als gerecht wird."
Kurzvita zu Löbbecke
Carl Heinrich Wilhelm Theodor Löbbecke wurde am 4. März 1821 in Hückeswagen geboren. Nach seiner Ausbildung zum Apotheker und seinem Studium in Berlin übernahm er 1846 die Einhorn-Apotheke in Duisburg. Diese verschaffte ihm die Mittel, um eine riesige Conchyliensammlung aufzubauen und um auf Sammlungsreisen zu gehen. 1873 gab Löbbecke seine Apotheke auf und richtete in Düsseldorf das Privatmuseum "Loebbeckeanum" ein. 1883 heiratete er Caroline Biesterfeld, blieb aber zeitlebens kinderlos. Wenige Jahre später zog er sich vollkommen aus seiner Sammlungstätigkeit zurück. Am 18. Januar 1901 verstarb er in Düsseldorf. 1904 wurde das Löbbecke-Museum in städtischer Trägerschaft eröffnet.