Die unglaubliche Reise einer Kröte
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Es ist nicht ungewöhnlich, dass das Aquazoo Löbbecke Museum exotische Fundtiere aufnimmt, um diese zu versorgen. Als sich allerdings Ende März dieses Jahres eine Düsseldorferin telefonisch bei der Kuratorin des Landreviers meldete und vom Fund einer Kröte berichtete, staunte die Aquazoo-Mitarbeiterin nicht schlecht.
Die besorgte Anruferin befand sich zwei Tage zuvor noch in Südafrika und unterstützte dort das Kevin Richardson Wildlife Sanctuary, ein Aufzucht- und Pflegestation für afrikanische Raubtiere. Immer wieder kam es dort vor, dass kleine Kröten Schutz in den Wanderschuhen der Helferin aus Deutschland suchten, die über Nacht draußen abgestellt wurden. Morgens mussten die Tiere dann erst aus den Schuhen geschüttelt werden, bevor diese angezogen werden konnten. Am letzten Abend in der Station platzierte die Düsseldorferin daher ihre Schuhe hoch oben auf einer Mauer – in der Hoffnung, dass sich diese nun außer Reichweite der neugierigen Kröten befänden. Am nächsten Morgen landete das Schuhwerk mit dem übrigen Gepäck im Koffer, und über Johannesburg und Amsterdam ging es wieder zurück nach Düsseldorf. Erst nachdem die erste Urlaubswäsche den Waschgang in der Maschine absolviert hatte, offenbarte sich der blinde Passagier. Eine etwa sieben Zentimeter große Kröte befand sich inmitten der nun sauberen Wäsche und schien noch zu leben.
Ein weiterer Schock ließ nicht lange auf sich warten, als die Katze des Hauses den exotischen Neuankömmling ebenfalls entdeckte und mit dem Maul packte. Glücklicherweise konnte die kleine Kröte schnell befreit werden. Es folgte der Anruf beim Aquazoo Löbbecke Museum, und noch am gleichen Tag wurde der Lurch, der mittlerweile auf den Namen Simba getauft wurde, in die Hände des Aquazoo-Teams übergeben. Die erste tierärztliche Begutachtung stellte keine schwerwiegenden Verletzungen fest. In der Quarantäne des Instituts wurde Simba aufgepäppelt, intensiv beobachtet und auf Krankheiten hin untersucht. Mittlerweile hat sich die Rote Kröte (Schismaderma carens), als die Simba bestimmt werden konnte, prächtig erholt. Auch die Untersuchungen auf verschiedene (Pilz-) Erkrankungen fielen negativ aus. Die junge Kröte, deren Geschlecht noch nicht zu bestimmen war, wird wohl noch ein paar Wochen in der Quarantäne-Abteilung des Aquazoo bleiben, bevor sie ein ihren Bedürfnissen entsprechendes Terrarium hinter den Kulissen beziehen wird.
Das Schicksal des außergewöhnlichen Schützlings hat viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Instituts intensiv beschäftigt, und Simba avancierte bereits zum Liebling der Terrarien-Abteilung.