Gundis auf großer Reise

Für neun Gundis (Ctenodactylus gundi) des Aquazoo Löbbecke Museum stand nun ein ganz besonderer  Tapetenwechsel an. Die Nagetiere reisten am Dienstag, 18. Juni, von Düsseldorf aus nach Japan. Ihr Ziel: Der "Children´s Zoo" in Saitama, einer Stadt mit rund 1,3 Millionen Einwohnern knapp 70 Kilometer nördlich von Tokio. Der Zoo ist ab sofort die neue Heimat der Nagetiere. Die Gruppe Gundis kam am heutigen Mittwoch, 19. Juni, gegen 5 Uhr in Tokio an. Von dort aus ging es nach Saitama. Es ist der erste Transport von Nagetieren aus einem deutschen Zoo nach Japan.
Bereits im September 2015 kündigte der Senior-Kurator und Chef-Veterinär des Saitama "Children´s Zoo" an,  als erster Zoo Japans die nordafrikanischen Nagetiere halten zu wollen. Sandra Honigs, Kuratorin für den  Landbereich und stellvertretende Direktorin des Aquazoo, führt das Europäische Zuchtbuch (ESB) für die Gundis und etablierte zu dieser Zeit eine stabile Zuchtpopulation der bedrohten Nager in Europa. Über mehrere Jahre wurde parallel eine Zuchtgruppe für Japan "aufgebaut". Die Beteiligten beider Zoos standen in den vergangenen zwei Jahren im engen Kontakt, so dass bereits beim Bau des neuen Gundi-Geheges in Saitama auf die Expertise aus Düsseldorf zurückgegriffen werden konnte. Ebenso besuchte eine Delegation des "Children´s Zoo" im Dezember des vergangenen Jahres das Aquazoo Löbbecke Museum, um sich vor Ort ein Bild über die Haltung der Gundis zu machen. Mit Unterstützung des Gesundheitsamts und des Veterinäramts in Düsseldorf, der Deutschen Botschaft in Tokio sowie des Japanischen Generalkonsulats in Düsseldorf konnten sich die neun ausgewählten Gundis gestern auf ihre lange Reise begeben. Begleitet wurden die Tiere von Sandra Honigs persönlich.
Angekommen in Tokio, musste auf ihrem Weg in das neu errichtete Kleinsäugerhaus des Saitama Children´s Zoo noch eine zweistündige Autofahrt absolviert werden. Mit dem Öffnen der beiden Transportkisten, die nach den Vorgaben der internationalen Fluggesellschaft eigens vom Schreiner des Aquazoo in Düsseldorf angefertigt wurden, stand fest: alle Tiere haben den Transport gut überstanden. Sandra Honigs wird noch einige Tage in Japan verbleiben, um die Kolleginnen und Kollegen vor Ort im richtigen Umgang mit den Tieren zu schulen sowie die besonderen Anforderungen an die Haltung in einem Vortrag zu erläutern.