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Leiter: Christian Prahl
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Stadtteile
Friedrichstadt
Schachbrettartig sind die Straßen im Stadtteil Friedrichstadt angeordnet. Der Grund: Mitte des 19. Jahrhunderts wurde Düsseldorf auch südwärts erweitert und 1854 entstand dieser Stadtteil gleichsam am Reissbrett.
Er erhielt seinen Namen zu Ehren des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV. Im Volksmund hieß der Stadtteil anfangs "Walachai", vielleicht wegen seines ursprünglich eher sumpfigen Grundes.
Das neue Friedrichstadt entwickelte sich bald zur bevorzugten Wohnlage, Beamte und Offiziere wählten das neue Viertel zum Wohnsitz. Damals sprach man von der Friedrichstadt als dem zufriedenen Süden.
Schöne und gefragte Altbauten prägen auch heute das Gesicht dieses Stadtteils, besonders schön rund um den Fürstenplatz.
Eine enorme Aufwertung erfuhr der Stadtteil unter anderem durch die nach Plänen von Maximilian Weyhe gestalteten Anlagen an den Teichen Schwanenspiegel und Kaiserteich.
1880 wurde das repräsentative Ständehaus von der Vertretung der preußischen Rheinprovinz bezogen. Ein markantes Beispiel für den Historismus in Düsseldorf. Bis 1988 diente das Ständehaus dem Landtag des 1946 gegründeten Landes Nordrhein-Westfalen als Sitz. Nun ist der Bau als K21 eine Dependance der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, die repräsentative Kultur hat auch diesen Stadtteil erreicht.
Unterbilk
Unterbilk steckt im Wandel, die City schiebt sich heran und der alte Hafen entwickelt sich zum attraktiven Medienstandort.
Das Stadttor, ein über dem südlichen Ausgang des Rheinufertunnels errichtetes und wiederholt preisgekröntes Hochhaus, in dem der Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen seine Staatskanzlei eingerichtet hat, wurde zum neuen Wahrzeichen dieses Stadtviertels, in dem die Landesregierung ihre Ministerien konzentriert.
Doch in dem hoch verdichteten Viertel mit den noch geschlossenen Straßenzügen aus dem 19. Jahrhundert behauptet sich auch die eingesessene Wohnbevölkerung. Die Nähe zur City und die Nachbarschaft zum Rhein, der dank des auf altem Hafenterrain angelegten Rheinparks Bilk besonders gut zu erreichen ist, haben ihre Reize.
Hafen
Der Hafen ist unbestritten Düsseldorfs "Boomtown"; der Stadtteil hat in den letzten Jahren sein Gesicht verändert wie kein zweiter.
Der ehemalige Handelshafen mit seinen alten Backstein-Speichern hatte ausgedient und wurde systematisch zur "Medienmeile" umgewandelt. Es begann mit dem Rheinturm (1982), Düsseldorfs mit 236 Metern höchstes Bauwerk, und mit dem Haus des Landtags (1988).
Neubauten in diesem citynahen Teil des Hafens tragen die Handschrift weltbekannter zeitgenössischer Architekten und erregen weit und breit Aufsehen. Hier haben sich Werbeagenturen und Filmproduktionen, Radio- und Fernsehsender, Geschäfte der Mode- und Designerbranche angesiedelt. Branchen, die für Düsseldorfs Ruf als kreativem Platz stehen.
Auch in der Szene mischt der Hafen längst mit: Gehobene Restaurants und schicke Clubs machen ihn zum beliebten Ausgehziel nicht nur am Abend. Doch im Hafen werden auch heute noch Schiffe be- und entladen.
Der Wirtschaftshafen floriert, eine Kooperation mit dem gegenüber liegenden Neusser Hafen entwickelt sich.
Hamm
Seit jeher sprechen die Düsseldorfer von "Kappes-Hamm". Das klingt ein wenig abwertend, ist aber gar nicht so gemeint. Vielmehr wird daran erinnert, dass die hier ansässigen "Kappesbuure" seit Jahrhunderten die fruchtbaren Auen im Rheinbogen zum Anbau von Gemüse nutzen, das sie gern den Düsseldorfern verkauften.
Inzwischen haben Blumen und Feingemüse den Kohlköpfen längst den Rang abgelaufen, der Spitzname freilich ist geblieben. Zudem bietet Hamm in seinem Ortskern noch heute die Idylle, die für ein Rheindorf, für eine Siedlung direkt am Strom, typisch ist. Hier achtet man auf Traditionen.
Hamm wird erstmals im 8. Jahrhundert urkundlich erwähnt. Und die Rheinfährte nach Neuss bediente jahrhundertelang die große Fernverbindung Zwischen Nordfrankreich und dem Westfälischen.
Eine solche Idylle macht den Stadtteil für genervte Städter attraktiv - ob zum kurzen Bummel durch den Ort oder entlang des Rheins. Oder gar als Wohnsitz. Immerhin gilt Hamm als noch dünn besiedelt.
Volmerswerth
Das kleine Volmerswerth strahlt noch heute - obgleich nur drei Kilometer von der City entfernt - die Behaglichkeit eines Rheindörfchens aus. Die Zeit scheint stehen geblieben zu sein.
70 Prozent der Fläche des Stadtteils werden land- oder forstwirtschaftlich genutzt und viele Volmerswerther sind noch echte Bauern, die auf ihren Feldern überwiegend Gemüse und Blumen ziehen.
Wie viele der Rheindörfer wurde auch Volmerswerth immer wieder vom Hochwasser heimgesucht. Ursprünglich lag Volmerswerth vermutlich sogar auf der linksrheinischen Seite, bis es durch eine Flutkatastrophe vom Festland abgetrennt und zum "Werth" wurde, was so viel wie Insel bedeutet. Eine Insel war es noch bis ins 12. Jahrhundert hinein.
Die Beschaulichkeit wird gewahrt. Überall herrscht Tempo 30, ein geradezu idealer Platz für Familien mit kleinen Kindern.
Bilk
Bilk ist der bevölkerungsreichste Stadtteil Düsseldorfs - und auch einer der interessantesten. Denn ist Bilk viel älter als Düsseldorf, ein Ort "Bilici" taucht schon während der Karolinger-Zeit auf.
Andererseits ist es heute beliebter Wohnort für Studenten, seit die einstige Medizinische Akademie in Bilk Ende der 60er-Jahre zur Universität (mit inzwischen ca. 24.000 Studenten) ausgebaut wurde. Die Spuren des Studentenlebens sind nicht zu übersehen: Eine bunte Kneipenlandschaft durchzieht den Stadtteil. Es gibt beste Einkaufsmöglichkeiten und eine internationale Palette an Restaurants.
Adressen wie das Programm-Kino "Metropol" an der Brunnenstraße oder der Salzmannbau an der Himmelgeister Straße, ein ehemaliger Industriekomplex, der heute Kultureinrichtungen wie die Jazz-Schmiede beherbergt, sorgen für eine ausgesprochen vielfältige Stadtteilkultur.
Gefragt ist Bilk auch wegen seiner schönen Altbauten an Alleen mit altem Baumbestand. Hier gibt es noch preiswerte Studentenbuden. Der Weg zur Universität ist kurz und der Botanische Garten am Rande der Universität jederzeit einen Spaziergang wert.
Am Rande von Bilk und in direkter Nachbarschaft der Universität liegt der alte Siedlungskern Stoffeln. Die Stadtentwicklung ist darüber hinweg gegangen, die Autobahn, die den Campus der Heinrich-Heine-Universität im Tunnel unterfährt, durchschneidet die alte Gemarkung. Das mehr als 300 Jahre alte Stoffeler Kapellchen an der Christophstraße erinnert an ruhigere Zeiten.
Am Aachener Platz geht es freilich anders zu. Da findet allwöchentlich ein bekannter Trödelmarkt statt und rund um den Platz recken sich eintönige Wohnblöcke.
Oberbilk
Oberbilk, wo man sich stets mehr zur Innenstadt als zu Bilk hingezogen fühlt, durchlebt einen starken Sturkturwandel. Das historische Zentrum des Stadtteils, der Oberbilker Markt, hat sein Gesicht enorm verändert. Alte Industrieanlagen, die hier einmal ein typischen Gründerzeit- und Arbeiterviertel auswiesen, sind verschwunden. Nun schafft die U-Bahn die schnelle Verbindung zur City und mehr und mehr Dienstleister siedeln sich an.
Rund um das Haus der Wirtschaft erinnert Düsseldorf an seine Partnerstädte. Die Straßen heißen nach Moskau, Warschau, Haifa und Reading, U-Bahnstationen erinnern an Moskau und Warschau und eine von der Partnerstadt Moskau geschenkte Puschkin-Büste ist die erste Plastik im Bereich.
In weiten Teilen aber blieb der Charakter des Arbeiterviertels erhalten. Aus anderen Ländern der Arbeit wegen Zugewanderte sorgen für ein im besten Sinne multikulturelles Umfeld. So gibt es hier ein breites Spektrum an zum Teil zwar einfacher, aber guter internationaler Küche und eine große Palette ausländischer Lebensmittel-Märkte.
Flehe
Zu Flehe fällt den meisten wohl sofort ein ganz spezielles Bauwerk ein: Die Fleher Brücke mit dem höchsten Pylon am Rhein ist Bestandteil der Düsseldorfer Südtangente im Zuge der A 46 und schnellste Zufahrt zur linksrheinischen Autobahn 57.
Doch Flehe hat auch andere Reize. 40 Prozent seiner Flächen werden forst- und landwirtschaftlich genutzt. Und zwischen dem Rhein und der kleinen Fleher Kirche ist dörfliche Struktur noch gut erhalten. Schließlich wurde Flehe bereits 1402 erstmals urkundlich erwähnt.
Das Fleher Wäldchen ist vornehmlich Wassergewinnungsanlage und die Düsseldorfer Stadtwerke fördern hier aus die Filterbrunnen Uferfiltrat, Rheinwasser, das durch die Sand- und Kiesschichten gewandert ist und nach weiterer Aufbereitung als Trinkwasser dient. Spaziergänge sind hier nur eingeschränkt möglich.