Sound der Utopie – Persimfans-Orchester spielt in der Tonhalle

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Christian Ehring führte durch den Abend (Foto: Susanne Diesner).

Zwei Orchester (Foto: Susanne Diesner).

Musikalischer Kollektivismus verbindet Moskau und Düsseldorf

Im Herbst 2017 veranstaltete die Tonhalle Düsseldorf ein zweiteiliges „Persimfans“-Projekt als Kooperation zwischen dem 2008 in Moskau gegründeten Persimfans-Orchester und den Düsseldorfer Symphonikern. Am 7. und 8. Oktober kamen in den Tonhallen-Konzertreihen „Supernova – neue und neueste Musik“ und „Ehring geht ins Konzert“ jeweils Programme zur Aufführung, die Musiker aus Moskau und Düsseldorf gemeinsam präsentierten. Die Werke, die auch vom originalen Persimfans-Orchester Anfang des 20. Jahrhunderts gespielt wurden, werden nach deren Praxis einstudiert und aufgeführt: Mit gleichberechtigt musizierenden Orchestermitgliedern und vor allem ohne Dirigenten. Die größere Verantwortung jedes einzelnen Musikers, die Notwendigkeit von mehr Kommunikation untereinander und die gemeinsame Überzeugung führten – und führen auch heute noch – zu frischen, spektakulären Ergebnissen. Gespielt wurden Werke von Meitus, Wyschnegradsky, Meisel und Mossolow – in Deutschland weitgehend unbekannte Komponisten, die die russische Avantgarde zu Zeiten der Oktober-Revolution geprägt haben. 

„Persimfans“ ist die Kurzform des russischen „Perwy Simfonitscheski Ansambl“, zu Deutsch: „Erstes symphonisches Ensemble“. Auch eine Reihe von Klanginstallationen und musikalisch-theatralischen Aktionen wurde präsentiert, die den „anarchischen“ Geist der Zeit der 1920er Jahren in Russland ganz besonders aufzeigten. Das Vorhaben ist als Austauschprojekt gemeinsam mit dem Goethe-Institut Moskau und mit Unterstützung der Landeshauptstadt Düsseldorf konzipiert: Auf den Besuch der Moskauer Musiker in Düsseldorf im Oktober 2017 soll im Dezember 2017 ein Gegenbesuch folgen, bei dem Musiker aus Düsseldorf nach Moskau reisen.