Stipendiatin Tali Gil im Onomato-Künstlerverein

| Internationales News Haifa

Tali Gil (r.) mit der Düsseldorfer Fotografin Natascha Borowski (Foto: Wilfred Neuse)

Kunstaustausch mit Ein Hod bei Haifa

Die israelische Künstlerin Tali Gil ist im Rahmen des internationalen Künstleraustausches zwischen Ein Hod und Düsseldorf als Stipendiatin zu Gast in der Landeshauptstadt Düsseldorf. Im Onomato-Künstlerverein, Birkenstraße 97, zeigte sie am 1. und 2. Oktober 2016, ihre in Israel entstandenen, kleinformatigen Assemblagen sowie Papierarbeiten und Objektassemblagen, die vor Ort in ihrem Düsseldorfer Atelier entstanden sind.

Bei der Ausstellungseröffnung am 30. September hielt Tali Gil einen Vortrag, in dem sie über ihre kunstpädagogischen Erfahrungen mit den Insassen einer Haftanstalt berichtete. Ihre Arbeiten sind in hohem Maße zufallsbedingt, sie leben von den Relikten vorhergegangener israelischer Stipendiaten, die hier bereits gearbeitet hatten. Gealterte Papiere und Farben, Fotografien aus Kunstzeitschriften, zurückgelassene Utensilien und Materialien inspirierten sie zu ihren Arbeiten. So entstand beispielsweise eine "Hommage an Shoshana Heimann", der Mitbegründerin des Künstleraustausches mit Ein Hod, die bis zu ihrem Tod im Jahr 2009 regelmäßig in eben diesem Düsseldorfer Atelier arbeitete. Andere Arbeiten kommentieren und interpretieren die Fundstücke in einem surrealistisch anmutenden, autobiografischen Stil.

Tali Gil (*1961) hat als Künstlerin bereits vielfältige Projekte im öffentlichen Raum umsetzen können. Diese sind auf Partizipation angelegt, die Künstlerin nennt sie "Community Art". Dazu zählen beispielsweise der literarische Kunstweg im Botanischen Garten des Oranim Academic College, das Projekt "State of Junk", das den Umweltschutz der Küstenlandschaften proklamierte oder auch das jüngste kunstpädagogische Projekt, das die Möglichkeiten der Kunsterziehung in einer Haftanstalt entwickelt und wissenschaftlich auswertet. Tali Gil beteiligte sich an den diesjährigen Kunstpunkten (03.-04.09.2016).