Back from Chongqing-Ausstellung
| Chongqing Internationales News
Im Atelier am Eck auf der Himmelgeister Straße wurde am Donnerstag, 17. September die Ausstellung "Back from Chongqing" mit Arbeiten von Corina Gertz, Kris Scholz und Gudrun Teich eröffnet. Sie lief bis zum 27. September. Die drei Düsseldorfer Kunstschaffenden waren 2014 Stipendiaten im Rahmen des Künstleraustauschprogramms der Landeshauptstadt Düsseldorf mit ihrer chinesischen Partnerstadt Chongqing. Die Düsseldorfer reisten für zwei Monate nach Chongqing, wo sie den 38-minütigen Dokumentarfilm "Organhaus – Kunst zwischen Jangtse und Rhein" drehten, der anlässlich des 10-jährigen Städtepartnerschaftsjubiläums in der Black Box des Filmmuseums Premiere feierte. Seit fünf Jahren besteht ein reger Künstleraustausch mit dem Organhaus Art Space der Sichuan Art Academy. In Chongqing stellt die Academy auf 200 Quadratmetern den Künstlerinnen und Künstlern Atelier- und Ausstellungsfläche zu Verfügung und führt Austausch- und Ausstellungsprojekte durch. Der Film der drei Deutschen erzählt die Geschichte dieser für China besonderen Organisation.
Durch den kontinuierlichen Austausch mit Düsseldorf und Düsseldorfer Kunstschaffenden kommt ein starker europäischer Impuls in das Organhaus. Bis heute bewahrt es sich seine Unabhängigkeit und Eigenständigkeit und bietet den Gastkünstlerinnen und Gastkünstlern unmanipulierte Einblicke in die chinesische Kultur. Der Film zeigt, wie künstlerische Ansätze zu einer gesellschaftlichen Bereicherung der unterschiedlichen Kulturen führen können. Den Freiraum, den die künstlerischen Kooperationen auch außerhalb der staatlich normierten Vorgaben nutzen, beleuchtet der Film im Besonderen.
Aber nicht nur der Dokumentarfilm entstand während der Reise nach Chongqing. Die Ausstellung zeigte darüber hinaus Arbeiten, die dort entstanden sind. Kris Scholz zeigte neben Papiernegativ-Aufnahmen mit Ansichten von Chongqing auch großformatige Fotografien von Spuren politscher oder kultureller Aktivitäten in China. Corina Gertz und Gudrun Teich präsentierten eine Installation mit kleinen Fernsehern, die sie in Chongqing auf dem Nachtmarkt erwarben. Auf diesen Geräten liefen typisch chinesische Szenerien ab, beispielsweise Trubel auf Märkten, Nebel über der Stadt, Karaokesingen oder Mahjong-Spieler auf der Straße, rasierte und gefärbte Hunde, marschierende Studenten auf ihrem Campus oder auch tanzenden Menschen auf der Straße. In die Installation waren chinesische Alltagsgegenstände wie Nasenmassagegeräte, Glücksbringer und vieles Andere, was auf uns skurril wirken mag, integriert. Die Einführung zur Eröffnung hielt Prof. Justus Theinert, Professor für ästhethische Theorie an der Hochschule Darmstadt und an der Beijing University for Technology.