Das Gemälde „Kleine Landschaft“ von Johann Christian Brand befand sich im Bestand der städtischen Sammlung im Kunstpalast. Auf Grundlage einer Lost Art-Suchmeldung konnte es als aus früherem jüdischem Eigentum der Eheleute Otto und Julie Klein stammendes, NS-verfolgungsbedingt entzogenes Kulturgut identifiziert werden.
Neben dem Gemälde aus dem Kunstpalast wurden bereits zwei Gemälde mit der Provenienz Otto und Julie Klein restituiert: Zum einen haben die Republik Österreich bereits im Jahre 2002 und zum anderen die Stadt Wien im Jahre 2016 jeweils ein Gemälde zurückgegeben.
Den dortigen, stichhaltigen Forschungsergebnissen zufolge wohnte der jüdische Weingroßhändler Otto Klein (1886–1954) zusammen mit seiner ebenfalls jüdischen Ehefrau Julie (1893–1993) und den beiden gemeinsamen Kindern Anna und Franz Josef am 13. März 1938, dem Tag des „Anschlusses“ Österreichs, in einer in seinem Eigentum stehenden Villa in Wien 13, Hietzinger Hauptstraße 20. Die Eheleute waren zu diesem Zeitpunkt tschechoslowakische Staatsbürger. Die Familie floh noch am selben Tag nach Budapest. Über Frankreich und England gelangte sie im August 1939 nach Australien.
Die in der Villa in Wien zurückgelassene Einrichtung wurde offenbar beschlagnahmt und vom 17. bis 19. April 1939 im Dorotheum Wien zwangsversteigert. Die Villa selbst wurde im September 1939 durch einen amtlich bestellten Abwickler des Privatvermögens von Otto Klein veräußert, ohne dass Otto Klein Zugriff auf den Veräußerungserlös gehabt hätte.
Die von der Republik Österreich sowie der Stadt Wien restituierten Gemälde waren Teil der in der Zwangsversteigerung im Dorotheum zum Aufruf gekommenen Gegenstände. Auch das sich im Eigentum der Landeshauptstadt befindende Gemälde von Brand kam unter der Katalognummer 149 zum Aufruf. Die Landeshauptstadt erwarb das Gemälde im April 1940 für 2.500 RM von der Düsseldorfer Galerie Hans Bammann. Das hiesige Gemälde ist auf Grund der Bildbeschreibung im Katalog, der dort genannten Maße des Gemäldes, seines Rahmens sowie einer fünfstelligen Nummer auf seiner Rückseite als das im Dorotheum zum Aufruf gekommene Werk identifizierbar.