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Soziales

Männlichkeit jenseits der Klischees - Lesung zum Internationalen Männertag


Erstellt:
Redaktion: Wotschke, Annemarie

Anlässlich des Internationalen Männertages las der Autor Fikri Anıl Altıntaş am Donnerstag, 16. November, in der Zentralbibliothek Ausschnitte aus seinem Debütroman "Im Morgen wächst ein Birnbaum". Die Lesung war gleichzeitig die erste Veranstaltung des neuen Schwerpunktbereichs "Diversitymanagement Männer und Jungen" des Amtes für Gleichstellung und Antidiskriminierung.

Der zuständige Mitarbeiter Sebastian Rathenow möchte in seiner Funktion dazu beitragen, dass Männer und Jungen sich aus stereotypen Rollenerwartungen emanzipieren können und so zu einer allgemeinen Geschlechtergerechtigkeit beitragen. Hierfür sind insbesondere männliche Role Models sehr wichtig.

Das Werk des Berliner Autors ist eine berührende Reise und Annäherung an den eigenen Vater, die eigene Familie und Familiengeschichte. Altıntaş setzt sich auf dem Weg zu seinem eigenen Mannsein mit überlieferten und sozialisierten männlichen Rollenbildern auseinander. Der Roman erzählt in fragmentarischer Rückschau von Männlichkeit jenseits der Klischees und vom Aufwachsen als türkischstämmiger Junge in Deutschland. Das Buch und die Ausschnitte verstehen sich als Puzzle, wie Männlichkeit konstruiert und nie losgelöst ist von sozialen Machtverhältnissen.

Im Anschluss an die Lesung fand eine moderierte Gesprächsrunde statt, bei der Altıntaş zusammen mit Interessierten und Zuhörenden Fragen zu seinem Werk, männlichen Rollenbildern, Rollenerwartungen und Verletzlichkeit erörterte.

Fikri Anıl Altıntaş, der sich auch als HeForShe-Botschafter engagiert, betonte wie wichtig es sei, Männer dazu zu motivieren sich für den Kampf der Geschlechtergerechtigkeit einzusetzen und daran zu arbeiten Männlichkeit(en) zu dekonstruieren. Verletzlich zu sein, seine Gefühle zu zeigen, sei heilsam, so Altıntaş. Genau das mache Männlichkeit für ihn erträglicher.

Die Lesung und die anschließende Diskussion lieferten eine Gelegenheit, sich mit dem Autor über die Komplexitäten der persönlichen Erfahrungen auszutauschen und einen Blick auf eigene Verletzlichkeiten und Verunsicherungen zuzulassen. Am Ende der Veranstaltung nutzten die Besucherinnen und Besucher die Gelegenheit, ihre Exemplare von "Im Morgen wächst ein Birnbaum" vom Autor signieren zu lassen.

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