Nahmobilität - Düsseldorf verlängert Mitgliedschaft bei der AGFS

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Nahmen die neue Mitgliedsurkunde der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundliche Städte, Gemeinden und Kreise Nordrhein-Westfalen e.V. (AGFS) in Empfang: Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller (li.), und Mobilitätsdezernent Jochen Kral. Foto: Uwe Schaffmeister

Alle sieben Jahre müssen sich die Mitglieder des kommunalen Netzwerks AGFS erneut bewerben. Düsseldorf ist dies nun erfolgreich gelungen. Foto: Uwe Schaffmeister

Die neue Mitgliedsurkunde der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundliche Städte, Gemeinden und Kreise Nordrhein-Westfalen e.V. (AGFS) haben am Montag, 6. Dezember, Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller, und mit Mobilitätsdezernent Jochen Kral, offiziell in Empfang genommen. Alle sieben Jahre müssen sich die Mitglieder des kommunalen Netzwerks erneut bewerben. Dies ist Düsseldorf nun erfolgreich gelungen.

"Als Mitglied der AGFS arbeiten wir weiter an einem fußgänger- und fahrradfreundlichen Düsseldorf", berichtet Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller. "Düsseldorf hat das Ziel, bis 2035 klimaneutral zu werden. Teil unserer aktiven Mobilitätswende in Düsseldorf ist der Ausbau der Nahmobilität, also die Förderung des Rad- und Fußverkehrs."

"Mit dem Mobilitätsplan D arbeiten wir an einer nachhaltigen und zukunftssicheren Mobilität für Düsseldorf", erläutert Mobilitätsdezernent Jochen Kral: "Neben der Radverkehrsförderung, die wir aktiv vorantreiben, spielt in der 'Stadt der kurzen Wege' der Fußverkehr eine wichtige Rolle. Mit dem Mobilitätsplan D entwickeln wir Maßnahmen für den Ausbau einer attraktiven Nahmobilität."

Hintergrund
Die Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in Nordrhein-Westfalen e.V. (AGFS) ist ein in Krefeld ansässiger Zusammenschluss von Kommunen und Kreisen, die sich für verbesserte Bedingungen für den nichtmotorisierten Individualverkehr einsetzen.

Düsseldorf ist bereits seit 2007 Mitglied der AGFS. Alle sieben Jahre müssen sich die Mitglieder des kommunalen Netzwerks erneut unter Beweis stellen, dass sie aktiv und kontinuierlich daran arbeiten, zukunftsfähige, belebte und wohnliche Städte zu gestalten. Dies ist für Düsseldorf gelungen.

Rückblick auf das Jahr 2021
Düsseldorf hat auch in diesem Jahr wieder intensiv am Ausbau des Rad- und Fußverkehrs gearbeitet. Die Ergebnisse können sich sehen lassen.

Die Stadt der kurzen Wege
Mit einer hohen Lebens- und Aufenthaltsqualität sowie vielen attraktiven Stadtstraßen bietet Düsseldorf grundsätzlich gute Voraussetzungen, Wege zu Fuß zurückzulegen. 27 Prozent aller Wege legen die Düsseldorfer schon jetzt zu Fuß zurück. Diesen Anteil möchte die Stadt erhöhen, um die Umwelt zu schonen und den Verkehr zu entlasten.

Mit ersten Fußverkehrs-Checks wurde im vergangenen Jahr der Grundstein für die Verbesserung des Fußverkehrs gelegt. Bei der strategischen Verkehrsplanung, dem Mobilitätsplan D, hat der Fußverkehr darüber hinaus ein eigenes Handlungsfeld bekommen, in dem Projekte entwickelt werden, mit denen der Fußverkehr in den nächsten Jahren weiter gestärkt werden soll.

Düsseldorf auf dem Weg zur Fahrradstadt
Immer mehr Menschen steigen aufs Fahrrad. Der Anteil am innerstädtischen Radverkehr ist zwischen 2013 und 2018 um 5 Prozentpunkte auf 19 Prozent gestiegen.

Indes setzt sich der Trend zum Fahrrad in Düsseldorf fort: 2021 wurden bis Mitte November an den 13 Zählstellen in der Landeshauptstadt trotz eines regnerischen Sommers und Homeoffice-Pflicht, die zum Coronaschutz bis Ende Juni galt, rund 5,75 Millionen Radfahrende registriert. Dies ist gegenüber dem Rekordjahr 2020 mit rund 6,54 Millionen registrierten Radfahrenden zwar ein leichter Rückgang, gegenüber 2019 mit rund 5,29 Millionen registrierten Radfahrenden ist hier aber ein Zuwachs von fast neun Prozentpunkten zu verzeichnen. Für alle Interessierten stehen die Ergebnisse der Dauerzählstellen online zur Verfügung unter: www.duesseldorf.de/radschlag/fahrradzaehlstellen.

Um diesem positiven Trend gerecht zu werden, arbeitet Düsseldorf mit Hochdruck daran, das Radfahren in der Stadt sicherer und komfortabler zu machen.

Ausbau Radhauptnetz
Beim Ausbau des Radhauptnetzes ist man in diesem Jahr ein gutes Stück weitergekommen. Gleich an mehreren Stellen konnten wichtige Lückenschlüsse realisiert werden. Die Fertigstellung des Worringer Platzes war beispielsweise der Abschluss für ein Schlüsselprojekt beim Ausbau des Radhauptnetzes.

Der Ende Oktober eröffnete neue Radweg am Joseph-Beuys-Ufer beseitigt eine Engstelle am beliebten Rheinradweg und trägt dazu bei, dass sich der Komfort und die Sicherheit für den Radverkehr in Düsseldorf verbessern.

Und auch an anderen Stellen ist Düsseldorf fahrradfreundlicher geworden:

Witzelstraße - 450 Meter Zweirichtungsradweg in rotem Asphalt.

Grafenberger Allee und Kruppstraße - Mehr Sicherheit und Komfort durch Aufpflasterungen an einmündenden Nebenstraßen.

Der zukünftige RegionalExpress-Halt am Bilker Bahnhof wird aktuell für den Radverkehr ausgebaut. Der Bau des Fahrradparkturms, eine vollautomatische Fahrradabstellanlage mit 120 Stellplätzen wurde begonnen. Damit baut die Stadt das Bike & Ride-Angebot für Berufspendler weiter aus und stärkt den Umweltverbund. Mit dem Anfang November gestarteten Umbau des Ludwig-Hammers-Platzes wird der Bahnhof Bilk für den Rad- und Fußverkehr besser erreichbar sein.

Weitere laufende Projekte zum Ausbau des Radhauptnetzes
Himmelgeisterstraße - Lückenschluss in Richtung Uni (Fertigstellung Anfang 2022)
Kölnerstraße/Pempelforterstraße - Lückenschluss und mehr Sicherheit und Komfort an der Kreuzung; witterungsbedingt stehen abschließende Markierungsarbeiten noch aus.

Radleitachsen - Schneller und zusammenhängender Ausbau
Mit der Planung sogenannter Radleitrouten beschleunigt die Stadt den Ausbau des Radhauptnetzes und setzt einen Fokus auf strategische Verbindungsachsen, die zur Orientierung im Radhauptnetz dienen. Sie sollen so ausgebaut werden, dass der Radverkehr sie intuitiv als durchgehende, bevorzugte Verbindungen versteht. Im Ordnungs- und Verkehrsausschuss wurden Anfang 2021 im Rahmen des Berichtes zur Fahrradförderung von der Stadtverwaltung vier durchgehende Radleitrouten vorgestellt, die schnell und zusammenhängend umgesetzt werden können.

Neben den vier Vorschlägen der Stadtverwaltung gibt es weitere Ideen für Radachsen durch Düsseldorf, die von Vertretern politischer Parteien und Verbänden wie dem ADFC und VCD im Rahmen der kleinen Kommission Radverkehr eingebracht wurden und nun diskutiert werden.

Die erste Radleitachse ist die Nord-Süd-Radleitroute (West). Sie führt vom Norden einmal durch ganz Düsseldorf bis zum Südring. In der nächsten Ratssitzung soll der Bedarfsbeschluss für den rund 15 Millionen Euro teuren Ausbau der ersten Radleitachse beschlossen werden. Die Immobilien Projekt Management Düsseldorf GmbH (IPM) wurde bereits mit der Planung beauftragt.

Fahrradparken - Ausbau einer attraktiven und komfortablen Radinfrastruktur
Neben dem Ausbau des Radhauptnetzes ist die Einrichtung ausreichender Fahrradabstellmöglichkeiten elementarer Bestandteil der Fahrradförderung in Düsseldorf. Um dem steigenden Bedarf gerecht zu werden und den begrenzten öffentlichen Raum effizient zu nutzen, erarbeitet das Amt für Verkehrsmanagement aktuell gemeinsam mit einem Fachplanungsbüro ein Strategie zum "Fahrrad-Parken". Parallel zur konzeptionellen Arbeit wird die Initiative "Fahrradstellplätze für Düsseldorf" fortgesetzt, mit der jährlich zwischen 700 und 1.000 Fahrradbügel im Straßenraum aufgestellt werden.

Fahrradabstellanlagen der Rheinbahn
In Kooperation mit der Stadt arbeitet die Rheinbahn an der Umsetzung eines umfangreichen Konzeptes, das das Bike & Ride-Angebot an Haltestellen in und um Düsseldorf weiter ausbauen soll. Bis 2022 entstehen an sieben ausgewählten Standorten rund 224 Stellplätze in abschließbaren Sammelanlagen, 50 Stellplätze an überdachten Bügeln und 400 Stellplätze ohne Überdachung.

Mobilitäts-Stationen
Auch die von der Connected Mobility Düsseldorf GmbH geplanten Mobilitäts-Stationen werden einen wertvollen Beitrag für die Nahmobilität leisten. Rad/Bike-Sharing wird dort eine sehr wichtige Rolle spielen, und verknüpft dort die Nahmobilität mit weiteren Mobilitätsangeboten wie dem ÖPNV. Zusätzlich werden auch dort attraktive Fahrradabstellmöglichkeiten entstehen.

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