Planung für Radschnellweg Süd auf den Weg gebracht
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Die Planung für einen Radschnellweg Neuss, Düsseldorf, Langenfeld und Monheim hat der Ordnungs- und Verkehrsausschuss in seiner Sitzung am Mittwoch, 23. November, auf den Weg gebracht. Die Mehrheit sprach sich dafür aus, dem Vorschlag der Stadtverwaltung zu folgen. Insgesamt sollen
laut Kostenschätzung in die neue Radwegeverbindung rund 55 Millionen Euro inklusive Planungskosten investiert werden. Der Düsseldorfer Anteil liegt bei rund 36 Millionen Euro inklusive aktivierbarer Eigenleistungen.
Der neue Radschnellweg Süd soll nach Fertigstellung über 30 Kilometer von von der Neusser Innenstadt über die Josef-Kardinal-Frings-Brücke nach Düsseldorf und dort durch die Stadtteile Volmerswerth und Flehe zur Heinrich-Heine-Universität führen. Von da aus geht es weiter durch die
Stadtteile Wersten und Holthausen in die Bezirkszentren Benrath und Garath. In Garath schließlich verzweigt sich der Radschnellweg Süd in einen Ast Richtung Langenfeld und einen Ast in Richtung Monheim über Düsseldorf-Hellerhof, Monheim-Baumberg und Monheim-Mitte in Richtung der südlichen
Stadtgrenze Monheims.
Der Radschnellweg wird sowohl im Zweirichtungs-, als auch im Einrichtungsverkehr geführt. Als Standardwert für Radschnellwege im Zweirichtungsverkehr werden 4 Meter und die Trennung vom
Fußgängerverkehr vorgesehen, sodass sich eine Gesamtbreite von mindestens 6,50 Meter ergibt - 2,50 Meter für den Gehweg. Für beidseitige Einrichtungsradwege wird hingegen eine Breite von jeweils drei Meter vorgesehen. Die Führung erfolgt entweder über selbstständig geführte Verbindungen, Verbindungen über Nebenstraßen in bebauten Gebieten oft bevorrechtigt über Fahrradstraßen oder über Verbindungen an Hauptverkehrsstraßen, wobei hier Richtungsführungen bevorzugt werden.
Hintergrund: Entwicklung des Radverkehrs
Im Großraum Düsseldorf nimmt der Radverkehr wie in vielen deutschen Ballungsräumen in den letzten 15 bis 20 Jahren stetig zu und zwar besonders im verdichteten Kernraum und im Segment des Berufsverkehrs. Der Radverkehr erlangt zentrale Bedeutung hinsichtlich der Beseitigung verkehrlicher Kapazitätsengpässe und gilt zugleich als Problemlöser in Sachen Klimaschutz. Unter dem Motto "Radschlag - Düsseldorf tritt an" soll das Fahrrad als Verkehrsmittel in der Landeshauptstadt gefördert werden. Durch den Start der Tour de France - dem Grand Départ Düsseldorf 2017 - wird das Fahrrad als Sport- und Verkehrsmittel in Düsseldorf zusätzlichen Rückenwind bekommen.
Radschnellwege sollen aufgrund ihrer besonderen Qualitätsstandards und ihrer Ausgestaltung das Radfahren im Alltag auch über längere Distanzen attraktiv machen und als Beitrag zur Mobilitätssicherung dienen. Im Jahre 2013 wurde die Trasse zwischen der Landeshauptstadt Düsseldorf und ihren Nachbarstädten Neuss, Langenfeld und Monheim am Rhein als eines der fünf
Siegerprojekte in einem landesweiten Planungswettbewerb zum Bau von Radschnellwegen der Landesregierung der Arbeitsgemeinschaft fußgängerund fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise prämiert.
Damit ist sichergestellt, dass die Grundlagenermittlung und Vorplanung sowie die Entwurfs-, Ausführungs- und Genehmigungsplanung mit 80 Prozent der anfallenden Kosten vom Land Nordrhein-Westfalen (NRW) gefördert werden.
Qualitätsmerkmale von Radschnellwegen in Ausstattung, Unterhaltung und Betrieb
- Beleuchtung: innerorts immer, außerorts wünschenswert, erforderlich an Problemstellen
- Markierungen: weiße Randmarkierungen, Mittelmarkierung im Zweirichtungsverkehr, Warnmarkierung an Pollern, Flächenmarkierungen an bevorrechtigten Knotenpunkten, Kennzeichnung von Konfliktflächen (etwa mit Fußgängern)
- Rast- und Servicestationen
- Wegweisung/Informationselemente
- Regelmäßige Reinigung (Laub, Sand, etc.)
- Integration in des Winternetz, hohe Priorität
- Anwendung der "Richtlinien für die Sicherungen von Arbeitsstellen an Straßen"
Im Hinblick auf die geplante Streckenführung der Radschnellwegverbindung über die Universitätsstraße müssen noch Verhandlungen mit dem Land als Eigentümer der Straße geführt werden.
80 Prozent der anfallenden Kosten der Radschnellwegplanung werden durch das Land Nordrhein-Westfalen gefördert. Dies schließt auch die erforderlichen Fachgutachten wie artenschutzrechtliche Prüfungen und die Umweltverträglichkeitsprüfung mit ein. Das Budget für die Förderung der weiteren Planung ist bereits im Haushalt des Landes NRW etatisiert. Der Bau des Radschnellweges Süd ist abhängig von der Förderung durch das Land NRW. Dafür hat das Land NRW bisher noch keine haushaltsmäßigen Vorkehrungen getroffen. Die benötigten Planungsmittel werden über das
Veränderungsverzeichnis (VVZ) zum Haushaltsplan 2017 angemeldet.
Terminplan
Mit der positiven Beschlussfassung wird der Zuwendungsantrag für die konkrete Planung gestellt. Nach Erhalt des Bewilligungsbescheids erfolgt die europaweite Ausschreibung der Planungsleistungen. Eine Auftragsvergabe der Planung kann frühestens in der zweiten Hälfte 2017 erfolgen. Der Planungszeitraum wird auf ein Jahr prognostiziert. Anschließend folgen weitere Beschlüsse und Zuwendungsanträge für den Ausbau. Die Umsetzung der Radschnellwegverbindung ist abhängig von der Förderung der Bauleistungen und kann frühestens Anfang 2020 beginnen. Für die Umsetzung werden voraussichtlich Bauabschnitte gebildet, sodass sich diese über mehrere Jahre erstrecken wird.
Die Route des Radschnellweges Süd in der Übersicht. (PDF, 2 MB)